Zur Entstehung der Festschrift, Teil 2

Am Anfang standen ein enthusiastischer Jubilar und die Idee, die Geschichte seines Röntgeninstitutes, verknüpft mit der allgemeinen Geschichte der Radiologie und natürlich der seiner Familie, zu erzählen. Zum 50-jährigen Jubiläum des Instituts von Dr. Fritz Kuhn im Jahr 2000 sollten diese Geschichten in Buchform erscheinen. Als Autorin wurde Sabine Molitor gewonnen, und der Fotograf Robert Geipel steuerte aktuelle Aufnahmen bei. Um dem Ganzen eine ansprechende Form zu geben, wurde unser Büro beauftragt. Zu diesem Zeitpunkt lagen bereits Texte, Fotos und ein teilweise aufgearbeitetes Archiv vor. Trotzdem folgten noch viele Sitzungen im Archivraum des Instituts mit Kaffee und Keksen sowie Diskussionen zwischen Herausgeber, Autorin und Layouter über neue Bilder und Dokumente.

Anfangs waren Autorin und Grafiker noch schockiert, wenn Dr. Kuhn angetan über einen »besonders gelungenen Tumor« redete – darauf angesprochen, entgegnete der Mediziner nur lakonisch: »Der Mann hat ja noch acht Jahre damit gelebt.« Mit der Zeit gewöhnten wir uns an den Jargon und die Ästhetik der Radiologie.


Ein Buchgestalter bestimmt das Format, legt ein Spaltenraster an, wählt Schriften und Farben aus. Damit steht das Grundgerüst des Buches, an dem Kapitel für Kapitel aufgebaut wird. Der anspruchsvolle Inhalt verlangt auf jeder Doppelseite eine stimmige Umsetzung, das Gestaltungsraster hält Texte und Bilder der einzelnen Kapitel wie eine Klammer zusammen.

Während des Entstehungsprozesses kamen immer wieder neue Dokumente dazu, auf die wir ungern verzichtet hätten. Das Layout musste deswegen häufig angepasst werden. Aber einem so rührigen Auftraggeber konnten wir natürlich nur schwerlich einen Wunsch ausschlagen.

Das Buch lebt von seiner umfassenden Darstellung der Radiologie mit all ihren Entwicklungen in den vergangenen 50 Jahren, dokumentiert durch erstklassiges Bildmaterial. Aber vor allem lebt das Buch von der Begeisterung des Herausgebers, der seinen Beruf liebt und mit seinem Institut verwachsen ist. Vielen Dank, dass wir an dem Projekt »Vom Leuchtschirm zum Bildschirm« teilnehmen durften.


Jürgen Amelung